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Autor: admin

Grundwassermonitoring an ehemaligen Kraftwerksstandorten

Im Bereich ehemaliger Kraftwerksstandorte in Mitteldeutschland werden im Umfeld von bekannten Altlastflächen Grundwasserproben entnommen und analysiert. Die ingenieurtechnische Überwachung der Arbeiten beinhaltet die Erstellung des Untersuchungskonzeptes, die Qualitätssicherung der Arbeiten, die ordnungsgemäße Entsorgung des Überschusswassers sowie die Prüfung der Plausibilität des Überschusswassers und obliegt der IfUA GmbH.

Die Untersuchungen erfolgen in der Regel 2x jährlich, die Ergebnisse werden in einem Gutachten dargestellt, die Entwicklung im Vergleich zu Voruntersuchungen bewertet und Empfehlungen für das weitere Vorgehen gegeben.

Grundwassermonitoring – ÖGP-Standorte

An ÖGP-Standorten im mitteldeutschen Raum erfolgen Stichtagsmessungen der Ruhewasserspiegel und Grundwasseruntersuchungen. Bspw. sind 2x jährlich Stichtagsmessungen der Ruhewasserspiegel an je etwa 480 Messstellen innerhalb von 7 Kalendertagen durchzuführen. Im Frühjahr eines jeden Jahres erfolgt zusätzlich die Entnahme von Grundwasserproben aus etwa 100 Messstellen innerhalb und außerhalb des Werksgeländes. Je nach Belastung ist eine Beprobungsreihenfolge einzuhalten, bei Messstellen mit aufschwimmenden Produktphasen ist eine Schutzbeprobung durchzuführen. Die Arbeiten sind messtechnisch zu überwachen. Um die strengen Zeitvorgaben des Auftraggebers realisieren zu können (bspw. Probenahme innerhalb von max. 4 Wochen) sind zwischen 2 und 4 Probenahmetrupps im Einsatz.

Teilweise sind bei der Grundwasserprobenahme exakte Vorgaben des Auftraggebers bezüglich der zulässigen Absenkung und der Förderrate einzuhalten. Die realisierten Probenahmebedingungen (Wasserspiegellage, Pumpenförderleistung mit Erfassung aller Teilströme, pH-Wert, Leitfähigkeit, Temperatur, Sauerstoffkonzentration und Redoxspannung) sind digital im Echtzeitverfahren zu erfassen.

Untersuchung salinarer Grundwässer

Im betreffenden Untersuchungsbereich werden Grundwässer mit hohen elektrischen Leitfähigkeiten bis ca. 100 mS/cm (zum Vergleich: Meerwasser mit 45-55 mS/cm) besonders in den tertiären Grundwasserleitern beobachtet. Zur Gewinnung von Daten bezüglich des Zusammenhangs von lokaler Salinität und der Beeinflussung des Grundwasserspiegels wurden aus geeigneten Messstellen teufenorientierte Schöpfproben mittels Microsschöpfer entnommen. Die entnommenen Proben wurden auf die Parameter Dichte und Gesamttrockenrückstand untersucht.

Zusätzlich wurden an geeigneten Messstellen Tiefenprofile über die gesamte Wassersäule aufgenommen, um die chemisch physikalische Beschaffenheit in Abhängigkeit von der Tiefe dokumentieren zu können. Dazu kamen Multiparametersonden zum Einsatz, u.a. wurden dabei Messtiefe und Druck erfasst. Die Messungen erfolgten in Abständen von 0,1 m, die Messtiefe musste zusätzlich zur Sondenmessung separat in 1 m Intervallen mit einer händischen Längenmessung bestimmt werden, da auf Grund der hohen Salinität keine Umrechnung des hydrostatischen Drucks auf die Messtiefe erfolgen kann. Die entsprechenden Grundwassermessstellen wiesen Tiefen bis zu 64 m unter Rohroberkante auf.

Grundwassermonitoring (MHM) Sachsen-Anhalt und Nordsachsen

Jeweils im 3. und 4. Quartal eines Jahres sind etwa 370 Grundwassermessstellen hinsichtlich der Grundwasserbeschaffenheit zu untersuchen. Die Messstellen sind im Schwerpunkt in ehemaligen Tagebaugebieten lokalisiert. Die Probenahme erfolgt nach den Vorgaben des Montanhydrologischen Monitorings (MHM) und beinhaltet insofern hohe Anforderungen an die notwendige Ausrüstung und die Ausführung der Probenahme. Um die strengen Zeitvorgaben des Auftraggebers realisieren zu können, werden 2 bis 3 Arbeitstrupps eingesetzt. Die erhobenen Grundwasserdaten werden in Form von Jahresberichten dokumentiert und die Grundwasserbeschaffenheit, deren zeitliche Entwicklung sowie mögliche Beeinflussungen der Tagebauseen bewertet.

Limnologische Studie Teichgewässer Staatspark in Hessen

In den Teilbecken der Teichgewässer wurden an mehr als 750 Einzelpunkten vom Boot aus die Sedimentmächtigkeiten einschließlich der Tiefe des überstehenden Wassers gemessen, Sedimentproben entnommen und laboranalytisch untersucht. Zudem erfolgen monatlich Messungen der Durchflussgeschwindigkeit im Zulauf zu den Teichen und eine Ermittlung des Sedimenteintrages mit Hilfe von Sedimentkästen. In regelmäßigen Abständen wird die Qualität des überstehenden Wassers im Zulauf und in den einzelnen Teilbecken hinsichtlich Nährstoffgehalte und Sauerstoffversorgung gemessen, um u.a. den Nährstoffeintrag mit dem Zulauf bewerten zu können. Die im Verlauf eines Jahres erhobenen Daten werden primär zur Ableitung von Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung der Teichgewässer genutzt.

Gewässerökologische Untersuchungen zur Erstellung eines Pflegekonzeptes

Das Kleingewässer umfasst eine Wasserfläche von etwa 7.000 m², ist eingebettet in eine weitläufige parkähnliche Grünfläche und prägt entscheidend das Dorfbild der kleinen Gemeinde. Das Gewässer wird lediglich von Grund- und Niederschlagswasser gespeist, ein oberirdischer Zufluss existiert nicht. In den Jahresverläufen 2022 und 2023 erfolgen regelmäßige (innerhalb der Saison monatliche) Untersuchungen zur Wasserqualität (u. a. Sauerstoffsättigung, Nährstoffe, Eisen, Chlorophyll a) und zum Zustand des Gewässers in Bezug auf Algenbewuchs und Ufervegetation.

Auf der Grundlage dieser Untersuchungen und unter Berücksichtigung der gewässerökologischen Gegebenheiten war eine Zustandsermittlung vorzunehmen. In Auswertung dieser Zustandsermittlung werden Schutz- und Pflegemaßnahmen sowie mögliche Entwicklungskonzepte/Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung abgeleitet und diese Vorschläge hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit zusammen mit dem Auftraggeber und Grundstückseigentümer diskutiert. Planungsziel ist es, die bestehende Wasserqualität mindestens zu erhalten bzw. zu verbessern und die Verlandung des Gewässers einzudämmen.

Einleiterkontrolle

Im Gebiet ehemaliger Tagebaue war die Wasserqualität der Einleitungen in die Bergbaufolgeseen zu überwachen. Im monatlichen, quartalsweisen bzw. halbjährigen Rhythmus waren die Einleiter zu beproben. An drei Messstellen war zusätzlich monatlich der Durchfluss zu erfassen. Ferner war für einen Zeitraum von drei Monaten bei Starkregenereignissen eine kurzfristige Reaktionszeit nötig, um die Wasserqualität und den zu erwartenden Abfluss des Fließgwässers bewerten zu können.

Begleitendes Monitoring zur Bernsteingewinnung

Ab 2017 erfolgt eine Förderung von Bernstein aus einem Bergbaufolgesee. Im Rahmen des begleitenden Monitorings werden an verschiedenen Seemessstellen im Umfeld des Abbauareals Tiefenprofile über die gesamte Teufe des Wasserkörpers aufgenommen und Wasserproben für die laboranalytische Untersuchung entnommen. Ziel ist es, eine mögliche Beeinflussung der Wasserqualität erfassen und bewerten zu können. Zudem wurden auf zwei Achsen (N-S und E-W) vom Förderschiff aus die Veränderung der Trübung sowohl über die Tiefe als auch Richtung Ufer dokumentiert, um den Umkreis der Beeinflussung des Gewässers durch die Förderung abgrenzen zu können.

Probenahme Fließ- und Standgewässer Thüringen

Im monatlichen Abstand sind Wasserproben aus zwei Talsperren im Freistaat Thüringen zu entnehmen. Die Wasserproben werden in die vom Labor zur Verfügung gestellten Gefäße abgefüllt, ein Teil der Wasserproben ist zu filtrieren.

Die Probenahme erfolgt mittels Schöpfer (Fa. Hydrobios) aus vorgegebenen Tiefen bzw. je nach bestehender thermischer Schichtung. Zusätzlich ist über die gesamte Wassertiefe ein Vertikalprofil für die Parameter pH-Wert, Leitfähigkeit, Sauerstoff, Temperatur, Redoxpotential und Trübung aufzunehmen.

Prognose zur Gewässerentwicklung

Für einen aufgehenden Tagebausee war die gewässerökologische Situation zu erfassen und die weitere Entwicklung dieser Gewässer zu prognostizieren. Neben der Wasserbeschaffenheit des Oberflächengewässers standen für diese limnologische Prognose quantitative (geplante Zuflussmengen) und qualitative Daten (analytische Untersuchungen zur Wasserbeschaffenheit) der Zuflüsse und Einleitungen und Daten zur Grundwasserbeschaffenheit zur Verfügung. Auf dieser Grundlage wurde mittels eines hydrogeochemischen Modells die zukünftige Entwicklung des Oberflächengewässers bei verschiedenen Flutungsvarianten prognostiziert. Abschließend wurden die Ergebnisse der Wasserbeschaffenheitsentwicklung der Flutungsvarianten verglichen und eine Vorzugsvariante empfohlen. Die Auswahl der Vorzugsvariante erfolgte sowohl unter Berücksichtigung einer möglichen Versauerungs-/Versalzungstendenz, als auch unter Einbeziehung der zukünftigen Nutzungsziele.