Durch den ehemaligen Braunkohletagebau im Raum Bitterfeld wurde das ursprüngliche Fließgewässernetz in der Region nachhaltig verändert. Fließgewässer, wie der Lober oder die Leine wurden verlegt. Im Zuge der Entwicklung einer Bergbaufolgelandschaft wurden neue Ein- und Ableitsysteme von und zu den Tagebauseen (wie u. a. der Lober-Leine-Kanal geschaffen. Für die Wiederherstellung von weitgehend nachsorgefreien Fließgewässerverhältnissen ist eine Verlegung des Lober-Leine-Kanals geplant. Im Vorfeld dieser Baumaßnahme muss geprüft werden, inwiefern es durch den Rückbau des Fließgewässers und dessen Einbindung in die Tagebaurest-seen zu einer Verschlechterung der Wasserqualität in den Seen kommen kann. Hierfür sind langjährige Datenreihen hinsichtlich der Wasserqualität von Grund-, Oberflächen- und Einleitwässern auszuwerten und Sedimentuntersuchungen durchzuführen.
Für die Neuordnung des Vorflutsystems werden drei verschiedene Einleitvarianten betrachtet. Für den Prognosehorizont (Modellierung mit Programm PHREEQC bis zum Jahr 2050) sind die hydrochemische Wasserbeschaffenheitsentwicklung zu bewerten und Aussagen zur langfristigen trophischen Entwicklung der Seen auf Basis von Nährstoffbilanzen aufzustellen. Ferner ist das Versauerungspotenzial zu beurteilen und im Ergebnis eine Vorzugsvariante für die Einbindung des Lober-Leine-Kanals zu benennen.