Im Einzugsgebiet der Flüsse Bode und Wipper wurden im Ergebnis der Zustandsbestimmung nach WRRL für mehrere Oberflächenwasserkörper Überschreitungen der Umweltqualitätsnorm festgestellt, als Ursache konnten historische Schadstoffeinträge aus der Industrie und dem Bergbau identifiziert werden. Ziel der aktuellen Maßnahme ist es, über einen Zeitraum von ca. einem Jahr die Belastungssituation in den Fließgewässern erstmals engmaschig zu erfassen. Dazu werden im gesamten Einzugsgebiet Oberflächenwasserproben gewonnen, je nach zu untersuchenden Schadstoff sind neben der Originalwasserprobe filtrierte Wasserproben zu gewinnen. Um die Eintragspfade genauer verifizieren und die Schadstofffracht quantifizieren zu können, wurden in einigen Abschnitten der Flusssysteme Sedimentfallen eingebaut. Das vom Fluss transportierte Feinmaterial konnte nun qualitativ und quantitativ erfasst und bewertet werden. Die Sedimentfallen werden im monatlichen Turnus geborgen und die gewonnene Feinsubstanz laboranalytisch untersucht. Nach starken Regenfällen ist mit einem erhöhten Transportgeschehen zu rechnen, insofern ist eine schnelle Reaktionszeit nötig, um die erhöhten Frachten des Flusses erfassen zu können. Zur weiteren Bewertung des Flusssediments ist es zudem erforderlich, Sedimentproben im Auebereich zu gewinnen. Dazu werden Rammkernsondierungen an ausgewählten Abschnitten des Flusses abgeteuft und das Sediment geologisch angesprochen und lagenweise beprobt. Zur weiteren Bewertung der Flusssedimente sind ferner Sedimentproben mittels Sedimentstecher aus der Flussmitte und den Randbereichen zu entnehmen und die Sedimentmächtigkeit zu ermitteln. Um Aussagen zum Transportgeschehen bzw. zur Gewässerbilanz zu erhalten, wird an 14 verschiedenen Standorten der Durchfluss im Fließgewässer gemessen. Für die Durchflussmessungen kommt ein magnetisch induktives Verfahren zum Einsatz. Damit ist es möglich, eine Messung auch bei sehr niedrigen Fließgeschwindigkeiten und bei sehr starker Verkrautung realisieren zu können.