Entlang der 24 Flusskilometer der Unteren Mulde zwischen Retzau und deren Mündung gibt es 15 nennenswerte Altwasser (treten mit dem Fluss nur noch bei Überschwemmung in Verbindung) bzw. Altarme (einseitige Anbindung an den Hauptstrom ist noch vorhanden). Die Lage der Mulde im Einzugsgebiet des erzgebirgischen Bergbaus und dem ehemaligen Chemiedreieck Bitterfeld-Wolfen führte bis 1990 zu massiven Einträgen von Schadstoffen in das Oberflächengewässer und dessen Auen. In Vorbereitung einer Sanierung von Altwassern u. a. durch Entschlammung und Bodenabtrag waren mögliche Schadstoffbelastungen sowohl im Sediment als auch im Uferbereich zu untersuchen. Dazu wurden an 7 Standorten entlang des Ufers der Unteren Mulde RKS bis max. 2 m unter GOK abgeteuft sowie an 9 Standorten innerhalb von Altarmen Sedimentproben mittels Sedimentstecher bis aus max. 1,4 m Teufe entnommen. Die analytischen Untersuchungen der entnommenen Proben erfolgten auf Schwermetalle und Arsen sowie auf HCH und Chlorbenzole.